Düngekalk - Notwendigkeit des Einsatzes bei der Kippenrekultivierung
Der Abbau von Braunkohle verursacht unvermeidbare Eingriffe in die Natur. Mit dem Bundesberggesetz wird der Bergbautreibende verpflichtet, nach der Kohleförderung für die Wiedernutzbarmachung der zeitweise großflächig verlorenen Lebensgrundlagen Boden, Wasser und Vegetation Sorge zu tragen.
Ziel der Rekultivierung ist es, eine mehrfach nutzbare, sichere und ökologisch wertvolle Bergbaunachfolgelandschaft herzustellen.
Die Nutzung wird
- landbaulich (Ackerflächen)
- forstwirtschaftlich (Wälder)
- wasserwirtschaftlich (Seen, Feuchtbiotope)
sein.
Zur Schließung der ausgekohlten Tagebaubereiche wird Abraum verwendet, der auf Halden oder Kippen zwischengelagert wurde. Dabei sind die einst quartären Deckgebirgsschichten (Geschiebemergel) kulturfreundlich. Die tertiären Substrate (kohlennahe) sind bedingt durch ihre Eisensulfidgehalte (Pyrit, Markosit) extrem kulturfeindlich und weisen pH-Werte< 2 auf.
Diese extrem sauren, sorptionsschwachen Böden begünstigen die Auswaschung von Nähr- und Schadstoffen.
Die wichtigste Voraussetzung für ihre Innaturnahme ist die dauerhafte Verbesserung der Bodenreaktion durch Grundmelioration mit Düngekalk (CaCO3 + MgCO3).
Die Einsatzmenge des Düngekalkes und die Auswahl des Meliorationsverfahrens basiert auf Grundlage bodengeologischer Standortuntersuchungen.
Meliorationstiefen von 0,30 - 1,00 m homogenisieren die Substrate.
Dabei werden Kalkmengen (CaO + MgO) von 10 t - 300 t/ha eingearbeitet, um einen Ziel-pH-Wert zwischen 5 und 6 zu erreichen.
Der Rüdersdorfer Düngekalk ist bei der Rekultivierung von Kippensubstraten sowohl durch seinen CaCO3 + MgCO3-Gehalt als auch durch den hohen Ton- und Schluffanteil, der bei der Bildung des Ton-Humus-Komplexes vorteilhaft ist, besonders geeignet.